Fünf Monate auf Entdeckungsreise in der Türkei


Blog

04.11.2012 20:58

Persönliche Eindrücke aus Ankara:

Das Leben in Ankara ist viel hektischer als mein Leben in Hannover. Das gilt generell für die türkischen Großstädte. Hier scheint das Leben bunter und ereignisreicher.

In Ankara konnte ich sehr schnell Fuß fassen. Es fiel mir leicht mich zu orientieren, da die Stadt sehr gut strukturiert aufgebaut ist - schließlich ist es auch die Hauptstadt der Türkei.

Was mir fehlt ist das Wasser. Weit und breit kein Meer in Sicht, dafür viele Seen. Unter anderem hat meine Uni ihren eigenen See (Eymir Lake). Dennoch kann ein See nicht mit dem Meer mithalten. Die Meerluft genieße ich, wenn ich für ein Wochenende nach Istanbul fahre. Es ist ein guter Ausgleich. Trotzdem kann ich sagen, dass ich das Studium in Ankara dem in Istanbul vorziehe. Für ein Halbes Jahr in Istanbul Fuß zu fassen und mit dem Leben Schritt zu halten scheint mir schwieriger als in Ankara.

Ebenfalls muss man erwähnen, dass das Leben hier einen sehr erschöpft. Es dauert viel länger von A nach B zu gelangen – für mich als ungeduldiger Mensch ein sehr großer Nachteil. Der Verkehr zehrt sehr an den Nerven.  Aber auch daran habe ich mich schnell gewöhnt und kann mit dem Einheimischen in Sachen Orientierung sehr gut mithalten. Ich liebe es verloren zu gehen und meinen Weg ohne fremde Hilfe wieder zu finden. Es nimmt mir einfach die Angst und macht mich selbstbewusster. Bis jetzt hat der Auslandsaufenthalt sich sehr für mich gelohnt. Ich habe das Gefühl, dass ich in jeder Stadt schnell Fuß fassen kann und ein Leben im Ausland durchaus möglich ist.

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25.10.2012 11:57

Anspruchsvoll Studieren leicht gemacht!

Ich habe mich schon im Vorfeld informiert, welche Seminare bei welchen Professoren am empfehlenswertesten sind. Der stellvertretende Dekan Erdinc Sayan hat mir ausführlich alle Seminare und Vorlesungen erläutert, die im Wintersemester 2012/13 angeboten werden. Ebenfally hat er mir erzählt, welche verschiedenen Vorgehensweisen die einzelnen Professoren haben. So konnte ich mir ein sehr gutes Bild machen, was mich im Unterricht erwartet. Alle Mitarbeiter und Dozenten der Philosophischen Fakultät an der METU sind bis jetzt sehr hilfsbereit und aufgeschlossen gegenüber den ausländischen Studierenden gewesen.

Das International Coorperation Office, welches sich um die Angelegenheiten der ausländischen Studierenden kümmert, warnte mich in der Einführungswoche davor, dass manche Professoren zwar englische Texte behandeln, jedoch diese in der türkischen Sprache diskutierten und analysieren. Für mich wäre das kein Problem, da meine Muttersprache Türkisch ist, aber viele der Erasmusstudierende können kein Türkisch sprechen, was für sie einen sehr großen Nachteil darstellen würde. Meine Sorge für meine Mitkommilitonen war aber unberechtigt: Alle meine Professoren sprechen fließendes Englisch und gestalten ihren Unterricht ebenfalls in dieser Sprache.

Aus den anderen Studienbereichen habe ich jedoch gehört, dass manche Auslandstudenten nicht in die Seminare zugelassen wurden, weil die Dozenten zum größten Teil die Unterrichtsinhalte auf Türkisch vermitteln wollen. Dieser Fall ist aber eher eine Seltenheit. Insgesamt kann ich sagen, dass man an der METU in Ankara sehr guten Anschluss in den Studienbereichen findet und sich keine Sorgen machen muss mitzukommen.

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15.09.2012 13:58

First IMPRESSIONS

Die ersten Eindrücke vom METU-Campus:

Der METU-Campus ist definitiv ein enorm großer und vor allem sehr grüner Campus.  Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Überall befinden sich Grünflächen mit schön verzierten Brunnen. Die Studenten suchen sich während ihrer Pausen ein schattiges Plätzchen unter einen der vielen Bäume und erholen sich von den Seminaren. Ein schöner Anblick! Ich will jetzt schon nicht mehr weg . Man fühlt sich wie in einer völlig anderen Welt in mitten der Hauptstadt Ankara.

Es ist kein Wunder, wenn man sich auf dem Campusgelände verirrt, da er einer Kleinstadt gleicht. Selbst die Taxifahrer fragen noch nach dem Weg.

Auf dem Gelände befinden sich 68 Restaurants und Cafés. Hinzu kommen noch eine große Einkaufsmeile mit Supermärkten, Apotheken, Banken, Postfilialen, diversen Bekleidungsgeschäften und sogar ein Museum.  Die METU hat außerdem noch ihr eigenes kleines Krankenhaus. Bei medizinischen Notfällen gibt es sogar die Möglichkeit von dem METU-Krankenwagen abgeholt zu werden. Das Health Center ist sehr gut vorbereitet auf jegliche Krankheitsfälle, sodass man sich zu Recht gut aufgehoben fühlen kann.

 

Erste Eindrücke von der Organisation und Koordination:

Jeder Erasmusstudent bekommt einen Hoststudenten zugeteilt, der sich in den ersten Wochen, um den Gaststudenten und seine Angelegenheiten kümmert.  Meine Hoststudentin Özge hatte mich schon vor Unibeginn kontaktiert und mir erste Auskünfte über den Verlauf der Orientierungsphase geben können. Das war sehr beruhigend und nahm mir die ersten Ängste. Am ersten Tag der Orientierungswoche hat Özge mich von dem vereinbarten Treffpunkt abgeholt und wir sind gemeinsam zur Begrüßungsveranstaltung gegangen.

Wir wurden sehr nett empfangen im Amphi-Gebäude der Fakultät für Architektur. Jeder Erasmusstudent hat eine Tüte bekommen, in der sich ersten Willkommenspräsente und die vorläufigen Studentenausweise befanden.

Die Mitarbeiter des International Cooperations Office (ICO) haben uns einen kurzen Vortrag über die Geschichte der METU gehalten, welche Aufgaben das ICO hat und an wen wir uns wenden können, wenn wir Probleme oder Fragen haben.

Darauf stellte sich der Erasmus Student Network (ENS) vor, ein junger Verein von Studenten, die die Veranstaltungen für die Erasmusstudenten außerhalb der Uni organisieren. Dazu gehören die Willkommenspartys, Ausflüge nach Alanya, Kappadokien und Amasra, Bowlingabende, Karaoke etc..

Bis jetzt war ich auf zwei Abendveranstaltung und fand diese sehr gelungen. Wir hatten eine Menge Spaß beim Karaoke und konnten uns gegenseitig kennenlernen.

Heute geht es dann weiter mit einem Bowlingabend. :D  Soviel zu den ersten Tagen. Fortsetzung folgt.

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05.09.2012 10:50

Ersten drei Tage.

Noch realisiere ich gar nicht, dass ich für fünf Monate in Ankara leben werde.

Gestern habe ich zusammen mit meiner Cousine meine neue Wohnung besichtigt. Sie liegt zentral in Cankaya, einem belebten Stadtviertel in Ankara, und ist nur fünf Minuten mit den "Dolmus"-Bussen von der Uni entfernt.

Ich muss zugeben, dass ich zunächst sehr geschockt war, als der Vermieter mir vor dem Wohnhaus, in der meine Wohnung sein sollte, mitteilte, dass ich sich die Wohnung drei Stockwerke unter dem Erdgeschoss befand. Anstatt drei Stockwerke nach oben zu gehen, sind wir drei Stockwerke nach unten gegangen. Ich hatte schon ein echt mulmiges Gefühl. Als ich die Wohnung dann betrat, war meine Sorge unberechtigt. Die Wohnung hat Fenster!!! Ich vermutete schon, dass ich in einem Keller hausen werde. :)

Ankara ist sehr hügelig und viele Häuser in der Innenstadt werden an sehr steilen Hügeln gebaut. Wenn die eine Seite des Hauses sich im Ergeschoss befindet, ist man auf der anderen Seite, wo sich meistens der Eingangsbereich des Hauses befindet, schon im vierten oder fünften Obergeschoss. Dieses Obergeschoss wird dann gleich gesetzt mit dem Erdgeschoss und man kann von dort aus in die unteren, wie auch oberen Etagen gelangen. Sehr gewöhnungsbedürftig. :)

 

 

 

 

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